Landschaften und me(e)hr
Ich treffe Thomas im Thämer’s, einer chilligen Gaststätte am Neumarkt. Wir kennen uns von einer gemeinsamen Fototour in die Lüneburger Heide und ich werde mit einem breiten Grinsen empfangen. Ein lustiger und sympathischer Kerl, der Thomas, und unser Interview gestaltet sich entsprechend locker und entspannt.
Dein Slogan ist „Landschaften und me(e)hr“. So sieht man auch auf deinen Internetseiten viele Landschaftsaufnahmen, in letzter Zeit vermehrt aber auch Portraits. Wann hast du begonnen, Portraits zu machen und wie kam es dazu?
Wie fast jeder habe ich das Fotografieren begonnen mit Landschaften, das ist auch immer noch mein Steckenpferd und meine Leidenschaft, aber vor einem Jahr hatte ich ein Projekt via Google+ mit dem Thema „Dein Traum in Rot“. Dazu habe ich mir ein Model gesucht und habe es auf Instagram gefunden. Sie mochte meine Landschaftsaufnahmen und es bestand auch sofortige Sympathie, und so habe ich meine ersten Portraitaufnahmen gemacht. In der Zwischenzeit haben wir auch noch weitere Shootings zusammen gehabt und auch mit anderen Models nimmt es weiter seinen Lauf. Ich habe sofort Feuer gefangen in der Portraitfotografie, es kribbelt richtig. (lacht)
Hast du im Bereich Portraitfotografie Kurse belegt oder hast du dies noch vor?
Nein, noch gar nicht. Im Prinzip fotografiere ich schon ewig, seit fast 40 Jahren. Nun ja, unterbrochen dadurch, dass ich meine erste Spiegelreflex damals in der Ostsee versenkt hatte …
Was?? 😀
Mein Vater hatte mir damals eine Praktica B200 gekauft, eine analoge Halbautomatik-Kamera. Bei einem Segelausflug machte es dann „Platsch“ und meine Kamera war weg. Ein teurer Schaden. Die Strafe: Ich hatte 15 Jahre lang keine Kamera mehr in der Hand.
Später auf Reisen hab ich dann mit so einer kleinen Knipse immer mal wieder Fotos gemacht und da kam der Reiz wieder. Ich hab mir dann eine Fuji, eine Brigdekamera, gekauft und damit war das Feuer wieder da.
Und ab da wird’s teuer … 😉 Womit fotografierst du jetzt?
Momentan mit einer Nikon D5200. Ich bin begeistert von deren Rauscharmut. Objektive habe ich nur drei: das 50 mm f1.8, das Sigma 17-70 mm und für Portraits, vor allem für Close-ups, nehme ich auch gerne mein Tele 55-300 mm.
Fotografierst du Portraits eher Outdoor oder im Studio?
Ich war bislang erst einmal in einem Studio. Das war bei einem Freund in München. Ist spannend, ja, aber nicht mein Ding. Ich empfinde Aufnahmen draußen oder zum Beispiel in solchen Locations wie hier viel angenehmer. In manchen Bereichen wie Akt oder so ist die Studioaufnahme vielleicht geeigneter, aber bislang sind Studioaufnahmen nichts für mich. Ich fotografiere daher eher draußen oder mache auch mal ein Homeshooting.
Machst du ausschließlich TfP*-Shootings oder wirst du auch gegen Entgelt gebucht?
Bisher ausschließlich nur TfP, aber ich bekomme auch viele Anfragen von Leuten, die gern von mir fotografiert werden möchten, und da möchte ich dann aber auch gerne mal was von haben. Ich werde mich wohl demnächst mit dem Gedanken auseinander setzen, die Fotografie nebenberuflich zu machen.
Ich habe einige Fotos von Events gesehen und finde, du hast eine tolle Sicht auf die Dinge. Welche Events reizen dich fotografisch am meisten?
Ich mag die Matsch-Rennen wie Tough-Mudder-Rennen oder den Strongman-Lauf in Wacken. Da kann man tolle Szenen einfangen und beim nächsten bin ich bestimmt wieder mit dabei. 🙂
Machst du Touren für Landschaftsaufnahmen mit oder fährst du eher alleine los?
Ich fahre viel alleine los, aber wenn jemand mitkommen möchte, ist er mir herzlich willkommen. Mit 2 – 3 Leuten ist das auch noch ganz unterhaltsam. In der Lüneburger Heide war es ganz witzig, aber das waren mir zu viele Leute. 😉
Am Wochenende veranstalte ich einen 3-tägigen Workshop für Landschaftsaufnahmen auf dem Darß, von wo ich auch herstamme. Die Teilnehmer sind aus ganz Deutschland, die ich alle über Google+ kennengelernt habe.
Bist du auch mal weitere Strecken zum Fotografieren unterwegs?
Letztes Jahr habe ich eine kleine Mini-Europa-Tour gemacht – Polen, Slowakei, Österreich, Bayern. 3 Wochen, nur ich, nur Fotos und nur Landschaft. Das war eine sehr schöne Reise.
Triffst du dich öfter mit anderen Fotofreaks?
Ja, abgesehen vom Stammtisch war ich auch schon mit Daniel und Dennis unterwegs, die ja auch Landschaften fotografieren, aber vor allem mit Filtern. Filtern gehört für mich teilweise zur Landschaftsfotografie dazu, aber ich bin da nicht so drauf fixiert. Einige Filter habe ich auch immer dabei, aber nur weil man lange belichten kann, muss man das ja nicht unbedingt tun. 😉
Seit wann bist du in der Facebook-Gruppe der Hamburger Fotofreaks?
Ich war mal einer von den Ersten, war aber zwischenzeitlich wieder ausgetreten gewesen. Die Kommentare waren mir damals zu streitsüchtig. Mittlerweile ist das aber ganz anders und es herrscht ein gutes, entspanntes Klima in der Gruppe.
Zum Stammtisch bin ich in diesem Jahr zum ersten Mal gegangen und es ist nett, sich mal mit den Mitgliedern zu treffen und sich persönlich kennenzulernen. Davor war ich eher nur stiller Mitleser und habe hin und wieder mal was kommentiert.
Was hältst du von der Öffentlichkeit der geschlossenen Facebook-Gruppe nach außen via Website, Facebook-Fanpage und neu jetzt auch Twitter?
Vom Grundsatz her finde ich es total cool. Die Website finde ich sehr gut und richtig. Es hatte mich aber sehr verwirrt, dass es nun eine eigene Fanseite gibt. Ich erinnere mich an eine andere Fotogruppe, die das ebenfalls mal so gemacht hat, und das ging nicht gut. Die Zeit wird es zeigen, ob das gut ist und funktioniert. Wenn es Erfolg hat, um so besser. 🙂
(Fotos und Text: Britta Gleiminger)
*TfP = Time for Prints bzw. Time for Pictures
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